Art Déco in Schlesien – Porzellan und Glas

Am 22. März und 19:00 Uhr wird im Schlesischen Museum zu Görlitz eine Ausstellung mit Porzellan- und Glaserzeugnissen im Art Déco-Stil eröffnet. Sie wird für Besucher bis 31. Oktober zu sehen sein.

Der aus Frankreich stammende Stil arts décoratifs, bekannt als Art déco, beeinflusste seit dem Ersten Weltkrieg bis 30er Jahre des 20. Jahrhunderts fast alle Lebensbereiche. Von der Architektur bis zur angewandten Kunst – Art Déco verbreitete sich international schnell. Durch die geschickte Verbindung zwischen gestalterischer Freiheit, Materialien, Farben und Motive in stark stilisierter Form wurden besondere, bis heute faszinierende Objekte hergestellt.

Fabriken für Möbel, Fahrzeuge, Kleidung, Schmuck, Porzellan und Keramik, Metall und Glas boten ein breites Sortiment an, bei dem eine wichtige Rolle schlesische Produzenten spielten. Einen wichtigen Anteil hatten dabei die in ganz Schlesien tätige Porzellanfabriken sowie Glashersteller aus dem Riesengebirge sowie der Region Kłodzko [dt. Glatz] und Pieńsk [dt. Penzig].

Im Falle von Porzellan stachen neben den größten Firmen wie C. Tielsch und C. Krister aus Wałbrzych [dt. Waldenburg], die in ihrem großen Sortiment nur einen Teil des Angebots in modernen Formen produzierten, die Porzellanfabrik aus Jaworzyna Śląska [dt. Königszelt], sowie die Firma P. Donath und K. Steinmann aus Parowa [dt. Tiefenfurt] sowie Firma Reinhold Schlegelmich aus Tułowice [dt. Tillowitz] hervor. Auch wenn die Designer einzelner Muster und Dekorationen bis heute nicht bekannt sind, präsentiert die breite Palette der Erzeugnisse ihr hohes Niveau. Auch die Glashersteller wie die „Josephinenhütte“ in Szklarska Poręba [dt. Schreiberhau] und die Firma Richard Suessmuth in Pieńsk [dt. Penzig] boten Produkte im neuen Stil, die mit Erzeugnissen aus Tschechien und Österreich konkurrieren konnten.